Fachvortrag im Entwicklungsministerium

Anlässlich der ersten Sitzung des “Thementeams Sport für Entwicklung” zum Thema Menschenrechte und Sport war das ZMS am 2. März 2023 für einen Fachvortrag in das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) geladen. Als Impulsreferent sprach ZMS-Präsident Jonas Burgheim vor einer etwa vierzigköpfigen Teilnehmerschaft aus Entwicklungszusammenarbeit, Politik, Sport, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Mit seinem Impulsreferat lieferte Burgheim thematische Orientierungsmarken: einerseits legte der ZMS-Präsident die entwicklungspolitische Komponente von Menschenrechten und Sport dar. Andererseits führte er die Teilnehmerinnen durch die maßgeblichen Policy-Entwicklungen der zurückliegenden zehn bis 15 Jahre. In diesem Zeitraum, so Burgheim, sei es zu einer markanten Fortentwicklung sowohl in menschenrechtspolitischer als auch in sportpolitischer Hinsicht gekommen. Sie stehe neben sportpolitischen Umwälzungen nach der Doppelvergabe der Fußball-WM der Männer an Russland und Katar (2010) auch mit der Annahme der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (2012) und der UN-Nachhaltigkeitsziele (2015) in Verbindung. Die Überarbeitung der UNESCO International Charter on Physical Education, Physical Activity and Sport (bis Herbst 2015) und der European Sports Charter (bis Herbst 2021) habe dies sportpolitisch weiter manifestiert.

Für die kommende Zeit sei es geboten, dass Deutschland eine menschenrechtsgeleitete Sportpolitik im Sinne dieser Vorgaben entwickle und dabei eine klare Erwartung zur Achtung der Menschenrechte gegenüber Organisationen des Sports formuliere. Das ZMS beabsichtige, dies durch Handlungsanstöße und Bildungsmaßnahmen gezielt zu unterstützen. Die aktive Teilnahme an der Veranstaltung durch die ZMS-Mitglieder Sara Phung und Paul Witte untermalte das zunehmende Engagement des ZMS in diesem Sinne. Das BMZ kündigte eine weitere Zusammenarbeit mit dem ZMS zum Thema an.

Neben dem ZMS-Präsidenten trug Dr. Joachim Rücker, Geschäftsführer des neu formierten Menschenrechtsbeirats des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), als weiterer externer Vortragender zur Veranstaltung bei. Er schilderte den Stand der Umsetzung eines Ansatzes menschenrechtlicher Sorgfalt durch den DOSB.