3. Runder Tisch des ZMS

Am 07.012.2023 hat das ZMS seinen dritten Runden Tisch “Menschen. Rechte. Sport.” ausgerichtet. Etwa 30 Vertreterinnen aus Politik, Sport, Zivilgesellschaft, Sportindustrie und Wissenschaft tauschten sich auf Einladung des ZMS im Online-Format darüber aus, was menschenrechtliches Empowerment im Sport bedeutet. Im Rückgriff auf die diesjährige Frauen-Fußball-WM in Australien und Neuseeland und die Special Olympics World Games in Berlin standen die Themen Frauen-und Mädchenrechte sowie Rechte von Menschen mit geistiger Behinderung dabei im Fokus. Die Veranstaltung ermöglichte den Teilnehmenden Themenbeiträge für das ZMS-Policy Paper „Menschenrechtliches Empowerment im Sport“, dessen Veröffentlichung bevorsteht.

Einleitende Vorträge des ZMS, von Dr. Michaela Werkmann (Forschungsschwerpunkt: sportbezogene Geschlechter- und Diversitätsforschung; Universität Freiburg) sowie der Special Olympics-Vertreterinnen Keren Vogler und Michael Lohfink setzten den inhaltlichen Rahmen für den Fachdialog. Redebeiträge der Teilnehmenden verdeutlichten, dass das Thema Menschenrechte und Sport in den vergangenen Jahren an Aufmerksamkeit zwar gewonnen habe. So hätten einige Sportverbände etwa Menschenrechtspolicies beschlossen. Bei deren praktischer Umsetzung und Verbreitung seien jedoch noch große Schritte zu gehen: Aufklärungs-, Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen seien hierzu in der Breite des Sports und seinem Umfeld erforderlich. Zudem sei die Einbindung von Rechteinhaberinnen und besonders vulnerablen Gruppen, wie z.B. Menschen mit geistiger Behinderung, Kinder oder Transpersonen, in Entscheidungsprozesse, die ihre Anliegen betreffen, unbedingt geboten. Die Kenntnis eigener Rechte, das Einfordern ihrer Achtung und die effektive Rechtsdurchsetzung seien Kernbestandteile menschenrechtlichen Empowerments. Die zur Verfügung stehenden Mittel und Ressourcen zu dessen Stärkung seien im deutschen Sportumfeld aber insgesamt sehr begrenzt.

Einhelliger Meinung waren die Teilnehmenden hinsichtlich des Bedarfs engerer Vernetzung der unterschiedlichen Akteurinnen; Austausch und gegenseitiges Lernen zu Menschenrechten im Sport seien ausbaufähig. Genau hier setzt das ZMS an: als Anlauf- und Kompetenzstelle befördert es den Dialog zwischen allen für das Thema relevanten Akteursgruppen. Ziel dabei ist es, im Sport und in seinem Umfeld für vielfältige Menschenrechts-Bezüge zu sensibilisieren und zwischen verschiedenen Interessenlagen zu vermitteln.

Der Runde Tisch „Menschen. Rechte. Sport“ des ZMS bietet Fachleuten Raum für themenbezogenen Austausch. Er findet mit ausgewählten Schwerpunktthemen mindestens einmal im Jahr statt. Die nächste Ausgabe ist für die zweite Jahreshälfte 2024 geplant.